Leukose

Das FeLV führt bei Katzen zu einer Reihe unterschiedlicher Erkrankungen. Dabei kann es sich sowohl um eine leukämische Form als auch um eine Form die Anämie oder Tumore hervorruft handeln. Des weiteren verursacht eine Infektion mit diesem Virus eine gravierende Schwächung des Immunsystems, was zu andren Erkrankungen führt.
Das Infektionsrisiko nimmt mit zunehmendem Alter der Katzen ab, sodass Jungkatzen besonders gefährdet sind. Die Virusübertragung wird direkt über Tröpfcheninfektion des Speichels, Urins, Kotes oder Muttermilch infizierter Katzen oder indirekt durch kontaminierte Gegenstände bewerkstelligt (z.B. Futternäpfe, Wassernäpfe). Die Eintrittspforte für das Virus ist der Nasen-Rachen-Raum. Dort vermehrt es sich zahlreich und verbreitet sich anschließend über infizierte weiße Blutkörperchen im ganzen Körper und ins Knochenmark, wo es sich massenhaft vermehren kann. Die Inkubationszeit kann je nach Stärke des Immunsystems Monate bis Jahre dauern. Etwa 80% der infizierten Tiere entwickeln innerhalb von 2 Jahren nach der Infektion eine FeLVassoziierte Krankheit (Selbitz 2006c). Bei den leukosebedingten Krankheiten wird zwischen primären und sekundären unterschieden. Zu den primären Krankheiten werden Erkrankungen gerechnet, die als unmittelbare Folge der FeLV-Infektion entstehen. Dazu gehört Anämie, Lymphosarkome oder Fruchtbarkeitsprobleme. Als sekundäre Krankheit ist die Zerstörung des Immunsystems anzusehen, wodurch es wiederum zu vielen klinischen Symptomen kommt (Zahnfleischentzündungen, schlechte Wundheilung, Uhrentzündungen, mattes Haarkleid). Weiterhin zählen zu den sekundären FeLVbedingten Erkrankungen Entzündungen der Regenbogenhaut (Iris) und der Nieren, die vermutlich durch Ablagerung von Immunkomplexen entstehen (Lutz 2006). Behandlungen sind nur symptomatisch möglich. Deshalb gibt es wirksame und gut verträgliche Impfstoffe gegen FeLV, die nach der Grundimmunisierung bis zum 7. Lebensjahr jährlich aufgefrischt werden müssen.